Der Maragogype Kaffee aus der gleichnamigen Bohne gehört zu den weniger bekannten Kaffeesorten. Es handelt sich um eine spezielle Art der Arabica Bohne, die vor allem von Feinschmecker auf der Suche nach einem außergewöhnlichen und besonderen Kaffee-Erlebnis geschätzt wird. Die Bezeichnung Maragogype ist auf die gleichnamige Stadt an der brasilianischen Küste zurückzuführen, wo diese Kaffeesorte ihren Ursprung hat. Aufgrund ihrer Größe wird die Maragogype Bohne auch Elefantenbohne genannt.

Während der Weltmarkt von Arabica Bohnen und Robusta Bohnen beherrscht wird führt der Maragogype Kaffee eher ein Schattendasein. Dies hat verschiedene Gründe. Zum einen ist die Nachfrage nicht allzu groß, die meisten Kaffeetrinker bevorzugen die bekannteren Kaffeesorten. Zum anderen ist auch das Angebot recht überschaubar. Maragogype Kaffee wird zwar in zahlreichen Ländern Mittel- und Südamerikas angebaut, im direkten Vergleich mit den Anbaugebieten für Arabica und Robusta Kaffee ist die Anzahl an Plantagen aber nur sehr gering. Warum das so ist und was die Maragogype Bohne so besonders macht, dass erfahren Sie nun hier.

Eigenschaften des Maragogype Kaffees

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Maragogype Kaffee Bohnen
Foto: Christian Kadluba via flickr (CC)

Die Maragogype Bohne ist von den Maßen her die mit Abstand größte Kaffeebohne der Welt. Bereits frisch nach der Ernte können einzelne ungeröstete Bohnen bis zu 12mm lang und 8mm breit sein. Während des Röstvorganges dehnen sich diese noch weiter bis auf das doppelte ihrer Größe aus, sodass die verkaufsfertige Bohne eine Länge von bis zu 24mm und eine Breite von bis zu 16mm erreichen kann. Damit ist sie deutlich größer als Bohnen anderer Sorten und fast doppelt so groß wie eine durchschnittliche Arabica Bohne. Aufgrund des riesigen Umfangs wird die Maragogype Bohne auch als Elefantenbohne oder Riesenbohne bezeichnet.

Maragogype Kaffee wächst vor allem im Hochland in Regionen 600 bis 1200 Meter über dem Meeresspiegel. Um kräftig zu gedeihen, benötigt die Pflanze zudem täglich eine ausreichende Anzahl an Sonnenstunden. Die qualitativ hochwertigsten Maragogype Bohnen stammen von Plantagen aus dem Süden Mexikos, wo sie im Hochland des Bundesstaates Chiapas angebaut werden. Auch Nicaragua zählt zu den klassischen Anbaugebieten des Maragogype Bohne, wo bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts die ersten Kaffee Plantagen entstanden. Weitere Plantagen sind in den mittelamerikanischen Ländern Guatemala und Honduras sowie im südamerikanischen Brasilien zu finden, wo die Bohne auch ihren Ursprung hat. Da der Ernteertrag bei Maragogype Kaffee geringer ist als bei anderen Sorten, fallen die Preise für die Bohnen vergleichsweise höher aus.

Röstung und Geschmack des Maragogype Kaffees

Der Geschmack des Maragogype Kaffee lässt sich als sehr mild mit einem vollmundigen Körper beschreiben. Er enthält nur wenig Säure und bietet insgesamt ein sehr elegantes Geschmacksbild. Die Maragogype Bohne wird ist vor allem für besonders magenschonende Aufgüsse geeignet.
Die Röstung ist im direkten Vergleich zu anderen Sorten deutlich heller, trotzdem besitzt der Maragogype Kaffe einen typisch angenehmen Duft. Bei der Röstung ist zu beachten, dass die Bohne nicht zu dunkel geröstet wird. Einige Röstereien nutzen deswegen die Technik der zweimaligen hellen Röstung. Dabei werden die Maragogype Bohnen zweimal hintereinander besonders schonend geröstet, damit sich das Aroma sanft entfalten kann, ohne dass die Bohnen anbrennen.

Koffeingehalt des Maragogype Kaffees

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Hochland Kaffee Plantage
Foto: ilf_ via flickr (CC)

Da sich die Maragogype Bohnen in der Klasse der Arabica Gewächse einordnen lässt, enthalten sie auch weniger Koffein als beispielsweise die kräftigen Robusta Bohnen. Vor allem der Umstand, dass die Pflanze im Hochland wächst, führt zu einem geringeren Koffeingehalt. Je weiter oben eine Kaffeepflanze wächst, desto weniger Koffein enthält sie.

Dies ist auf den Schädlingsbefall der Pflanzen zurückzuführen. Kaffeepflanzen bilden Koffein als natürliches Insektizid zum Schutz vor Schädlingen. Da in höheren Lagen weniger Gefahren drohen, bilden die Pflanzen dort auch weniger Koffein. Deshalb ist vor allem der Tieflandkaffee Robusta so stark koffeinhaltig. Bei Maragogype Kaffee gilt es genau andersrum, er verhält sich hier wie der Hochlandkaffe Arabica.

Der genaue Koffeingehalt eines trinkfertigen Kaffees wird zudem immer von mehreren verschiedenen Faktoren beeinflusst. Dazu zählt unter anderem der Mahlgrad sowie die Dauer des Aufbrühens. Eine feinere Mischung bietet dem Wasser mehr Angriffsfläche als eine grobe Mischung. Demnach enthält ein fein gemahlener Kaffee oder ein Kaffee, der längere Zeit zieht, mehr Koffein, als eine grobe Mischung oder ein Kaffee, der nur kurz aufgebrüht wird.

Herkunft des Maragogype Kaffees

Die Maragogype Bohne wurde zum ersten Mal im späten 19. Jahrhundert in Brasilien entdeckt. Auf einer Plantage in der Nähe von Maragogipe, der Küstenstadt im brasilianischen Bundesstaat Bahia, deren Name der Bohne auch später ihre Bezeichnung einbrachte. Die genaue Entstehung ist unklar. Es existieren zwei unterschiedliche Theorien dazu.

In der damaligen Zeit wurden in Bahia bereits Arabica Bohnen angebaut. Der ersten Theorie zufolge könnte es sich bei den Maragogype Bohnen deshalb einfach um eine natürliche Mutation aus Arabica Bohnen handeln. Der zweiten Theorie zufolge könnte die Entstehung der Maragogype Bohnen auch auf Experimente der damaligen Plantagenbesitzer zurückzuführen sein, die versuchten die herkömmlichen Arabica Bohnen mit den robusten Liberica Bohnen zu kreuzen, um eine besonders widerstandfähige Kaffeepflanzen Art zu erschaffen.

Maragogype Kaffeemischungen

Die Maragogype Bohne wird wegen ihres geringen Säureanteils vor allem in besonders milden und magenfreundlichen Kaffeemischungen verwendet. Sie ist sowohl als ganze Bohne als auch fertig gemahlen erhältlich.

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